Hola,
6088 Meter über dem Meeresspiegel. So hieß das Motto des
letzten Wochenendes. Der Berg heißt „Huayna Potosi“ und gehört zu der
Cordillera Real (Gebirgskette) direkt neben La Paz.
Am Donnerstagabend schon fuhren Jakob und ich über die Nacht
nach La Paz, da ich nochmal den ganzen Freitag in La Paz verbringen wollte. Das
wird nämlich das letzte Mal gewesen sein. Freitags suchten wir dann schon mal
nach Touranbietern, die mit uns den Berg besteigen würden. Das ist nötig, denn
zum einen habe ich im Prinzip so gut wie gar keine Erfahrungen im hochalpinen
Bergsteigen und zum Anderen habe ich außer einem Klettergurt und Helm keine
Ausrüstung dabei gehabt.
Ansonsten machten wir uns einen gemütlichen Tag und ja ich
weiß, dass einige das vielleicht als absurd bezeichnen würden aber wir schauten
und feierten gemeinsam mit Holländern in einer Hollandbar in La Paz den
grandiosen Sieg gegen die Spanier.
Am Abend trafen wir dann Birthe, die gerade vom Arbeiten
kam, gingen noch was essen und dann ging es früh ins Bett, sodass wir am
nächsten Morgen auch fit für die Tour waren.
Samstagsmorgens trafen wir uns um 9 Uhr mit unseren Guides
und fuhren etwa 2 Stunden bis wir am Fuß des Eisrießen ankamen. In dem Base
Camp aßen wir noch zu Mittag und begaben uns dann auf den Weg zum „Campo Alto“
auf 5130m. Das dauerte ca. 3 Stunden, weswegen wir relativ früh dort ankamen.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Tee trinken, Essen,
in der Hütte „chillen“ und alles Vorbereiten für den Aufstieg.
Wir legten uns schon um 6 Uhr in unsere Betten und
versuchten zu schlafen, was bei mir vollkommen in die Hose ging.
Um 12.30Uhr hieß es dann Aufstehen, Frühstücken, Fertigmachen,
Steigeisen anziehen und Loslaufen. Mein
Guide „Rocky“ lief vorne weg und ich hinterher. Mit einem Seil zur Sicherheit
waren wir verbunden. Die ersten paar Meter fühlte ich mich noch top fit. Doch
je höher wir kamen, desto anstrengender wurde es.
Ich kam in einen monotonen Trott rein und sah nur den
Lichtkegel vor mir, der den Weg erleuchtete. Ein Schritt nach dem Anderen kamen
wir den 6088m immer näher.
Nach 6 Stunden Aufstieg an Gletscherspalten vorbei wurde es langsam
hell und wir befanden uns 200m vor dem Gipfel und mussten nur noch 40
Höhenmeter überwältigen. Der Weg dahin jedoch bestand aus einem schmalen Kamm.
Rechtzeitig als wir oben ankamen, ging die Sonne auf und ich
konnte kaum glauben. Auf der einen Seite befanden sich die Yungas, die mit
Wolken verhangen waren und auf der anderen Seite das Altiplano mit dem Titicacasee
im Hintergrund. Am besten einfach Bilder anschauen.
Nachdem ich einige Bilder gemacht und die einzigartige
Aussicht genossen habe, stiegen wir innerhalb von 3 Stunden wieder ab. Doch der
Abstieg war mindestens genauso anstrengend wie der Aufstieg.
Am Ende kann ich nur sagen, dass das mit Abstand das Anstrengendste
und gleichzeitig das Geilste war, was ich bis jetzt in Bolivien gemacht habe.
Hasta luego
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La Paz mit Illimani im Hintergrund |
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auf dem Weg zum Huayna Potosi |
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"Campo Alto" 5130m |
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Zahnpflege muss sein |
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Cordillera Real |